Aus der Geschichte

Pergamentrolle

Esperanto-Historisches aus der Region Karlsruhe

Nachfolgend ein erster Versuch, etwas Licht ins Dunkel der Geschichte der Internationalen Sprache in und um Karlsruhe zu bringen. Die Aufstellung wird fortlaufend ergänzt, wann immer ein neues Detail zutage tritt.

12/2018

Online-Artikel Frank Huber aus Karlsruhe spricht Esperanto: "Die große Idee dieser Sprache ist es, gemeinsame Zweitsprache für alle Menschen zu sein" von ka-news.de am 15.12.2018.

06/2018

Vortrag über Esperanto bei der Katholische Hochschulgemeinde Karlsruhe.

04/2018

Artikel Warum machen Sie das? - Frank Huber aus Karlsruhe spricht fließend Esperanto in der Wochenendbeilage der Badischen Neuesten Nachrichten vom 07.04.2018.

07/2017

Vortrag über Esperanto im Cafe K der BUNDjugend Karlsruhe.

04/2015

Esperanto-Tag Baden-Württemberg in Karlsruhe
(BAVELO-Mitgliederversammlung im Kühlen Krug, anschließend Stadtführung).

10/2010

8. KEKSO-Jugendtreffen in Karlsruhe.

03/2010

Stadtführung durch Durlach.

4/2008

Wiederaufleben des Gruppenlebens mit regelmäßigen Treffen und gemeinsamen Aktivitäten.

199x

Regelmäßige Piramidaj Esperanto-Prelegoj ("PEP-Prelegoj") im Rahmen der Gruppentreffen.

1994

Die kleine Hexe von Ottfried Preussler erscheint auf Esperanto als La Malgranda Sorĉistino, übersetzt von Esperanto-Sprechern aus dem Landkreis Rastatt. [1]

1992

91. Deutscher Katholikentag in Karlsruhe mit einer heiligen Messe auf Esperanto. [2]

1988
-2001

Esperanto-Kurse von Lothar Eckert im Rahmen des Studium Generale an der Universität Karlsruhe.

1987
-2001

Herausgabe des Mitteilungsblattes Karlsruhe-a ĉirkaŭen-rigardilo (übersetzt etwa Karlsruher Rundblick), später La verda koro.

1987

65. Deutscher Esperanto-Kongress in Rastatt.

1972
-1984

Regelmäßige Esperanto-Treffen in Karlsruhe. Gemeinsame Unternehmungen wie z.B. Fahrten in die Partnerstadt Nancy. Esperanto-Kurse an der Universität und in der Volkshochschule.

1967

Esperanto-Brücke im Karlsruher Stadtteil Grünwinkel.

1965

38. Kongress der Sennacieca Asocio Tutmonda (SAT) in Karlsruhe.

1964

Friedrich Dorner aus Karlsruhe erhält die Ehrenmedaille des Deutschen Esperanto-Bundes. [3]

1963

Maximilian Murath aus Karlsruhe erhält die Ehrenmedaille des Deutschen Esperanto-Bundes. [4]

1960

Zamenhofstraße in der Karlsruher Oststadt

1958

Die Broschüre Karlsruhe, Großstadt zwischen Schwarzwald und Rhein erscheint auf Esperanto als Karlsruhe, urbego inter Nigra Arbaro kaj Rejno, herausgegeben vom Karlsruher Verkehrsverein.

1956

13 Esperanto-Sprecher aus Karlsruhe beim deutsch-französischen Treffen in Nancy. [5]

1952

Teilnehmer aus Karlsruhe beim internationalen Esperanto-Treffen in Raon l'Etape (Vogesen), organisiert vom SAT-Jugendkreis aus Nancy. [6]

1933-1945 Im Dritten Reich verschwand 1933 Esperanto aus den etwa hundert öffentlichen Schulen, an denen es in Deutschland damals unterrichtet wurde. 1936 wurden alle Verbände aufgelöst, die sich für "Kunstsprachen" einsetzten... Die private Nutzung von Esperanto war nicht verboten, allerdings waren gelegentlich deshalb Esperantosprecher Verhören ausgesetzt. (Aus dem Wikipedia-Artikel Geschichte des Esperanto).

Philipp Wahl, Widerstandskämpfer in der KPD, arbeitete zu Beginn der Dreißigerjahre als Schiffsjunge in der Rheinschifffahrt und war zu dieser Zeit als geheimer Kurier tätig. In einem Bericht über seine Arbeit im Widerstand erwähnte er, eine seiner Kontaktpersonen entlang der Fahrtstrecke sei ein Esperantist in Karlsruhe gewesen. Dessen Name ist leider bislang nicht bekannt.

1931
und 1932

Ajo (Josef Allinger) aus Karlsruhe hält in Dänemark Esperanto-Kurse nach der Cseh-Methode. [7]

1930

Bundestag des Bundes für Nationalstenographie (?) in Karlsruhe mit einer Intersteno-Ausstellung und Vorträgen über den Nutzen des Esperanto. [8]

1925

Internationale Polizeitechnische Ausstellung in Karlsruhe. Ausstellungsregularien, Sparten und Ausstellungsprogramm werden auch auf Esperanto herausgegeben. [9]

1904

Einzelne Esperanto-Sprecher in Karlsruhe. [10]
Gründung einer Esperanto-Gruppe mit 15 Mitgliedern. [11]

Esperanto im Adressbuch der Stadt Karlsruhe

Das seit 1818 jährlich neu aufgelegte Adressbuch der Stadt Karlsruhe stellt eine wertvolle Informationsquelle dar. Es enthält u.a. eine Auflistung der im jeweiligen Jahr aktiven Vereine der Stadt, ergänzt um Details wie z.B. einem Ansprechpartner oder dem Ort regelmäßiger Zusammenkünfte. Auch Karlsruher Esperanto-Sprecher waren regelmäßig mit Einträgen vertreten, und so offenbaren sich weitere Einzelheiten des Esperanto-Lebens in Karlsruhe.

Aus dem Eintrag von 1910 lässt sich schließen, dass die 1907 veröffentlichte Sprache Ido (auch "Reform-Esperanto" genannt) zeitweise Anhänger in Karlsruhe fand - Abbild einer Spaltung, die damals durch die gesamte Esperanto-Bewegung ging.

Die ständig wechselnden Treffpunkte deuten darauf hin, dass eigene Räumlichkeiten auch in früherer Zeit nicht vorhanden waren.

Während der Weimarer Republik lebte Esperanto in Deutschland ziemlich auf. Für die zweite Hälfte der Zwanziger Jahre ist eine eigene Esperanto-Bibliothek in Karlsruhe vermerkt, was rege Esperanto-Aktivitäten vermuten lässt. Auch die Polizeitechnische Ausstellung 1925 [12] und der Bundestag des Bundes für Nationalstenographie 1930 [13] in Karlsruhe, beide mit Beteiligung von Esperanto, fallen in diese Zeit.

Kurios die immer neuen Wohnsitze des Herrn Lamm, der offenbar sehr engagiert war und sowohl die Tutmonda Esperanto-Asocio Junulara (TEAJ), Vorgänger-Organisation der heutigen Esperanto-Weltjugend TEJO, als auch den Esperanto-Weltbund UEA vertrat.

Nachdem ab 1936 deutschlandweit alle Esperanto-Verbände aufgelöst wurden, verschwinden die entsprechenden Einträge aus dem Karlsruher Adressbuch. Erst 1947, zwei Jahre nach Kriegsende, findet sich dort wieder ein Lebenszeichen der Esperanto-Gruppe der Stadt.

Nachfolgend alle Adressbuch-Einträge ab 1905. Für dieses Jahr ist zum ersten Mal eine Esperanto-Gruppe in Karlsruhe nachgewiesen.[14]

1905

(ohne Eintrag)

1906

Esperantisten-Gruppe (Weltsprache-Verein)
Lokal: Prinz Max
Mainzer Ludwig, Prof., Vorst.

1907

Esperanto Gruppe
Lokal: Prinz Wilhelm
Mainzer Ludwig, Prof., Vorst.

1908
-1909

Esperantogruppe
Lok.: Moninger
Gruppenabend: Fr. halb 9 Uhr
Mainzer L., Prof., Vors.

1910

Esperanto s. Reform-Esperanto Societo
Reform-Esperanto Societo
Lok. Prinz Karl
Gruppenabend: Mi halb 9 Uhr
Janotta, R.A., 1. Vors.

1911
-1922

(ohne Eintrag)

1923
-1925

Esperantogruppe Karlsruhe
Vors. Dr. Brauns RüAuerst. 24

1926
-1927

Esperanto-Bibliothek Karlsruhe
Verwalt.: M. Burtscher, Schützenstr. 48
Esperanto Asocio Universala (UEA)
Delegito: Futran I., Wolfartsweiererstr. 5, Haus 10
Esperanto Asocio Junulara Tutmonda (TEAJ)
Delegito: Karl Lamm, Karlstr. 93

1928
-1929

Esperanto Asocio Junulara Tutmonda (TEAJ)
siehe unter Tutmonda Esperanto Asocio Junulara (TEAJ)
Tutmonda Esperanto Asocio Junulara (TEAJ)
Delegito: Karl Lamm, Friedenstr. 17

1930

Tutmonda Esperanto Asocio Junulara (TEAJ)
Delegito: Karl Lamm, Sachsenstr. 1
U.E.A. (Universala Esperanto Asocio)
Delegito: Karl Lamm, Sachsenstr. 1

1930/31

Esperanto, s.u. Tutmonda sowie U.E.A.
Tutmonda Esperanto Asocio Junulara (TEAJ)
Delegito: Karl Lamm, Bunsenstr. 13
U.E.A. (Universala Esperanto Asocio)
Delegito: Karl Lamm, Bunsenstr. 13

1932/33
-1933/34

Esperanto Asocio, Universala (UEA)
Internationales Esperanto-Amt, Genève
Delegierter: Friedrich Helfers, Kriegsstr. 154
Esperanto Bund, Deutscher E.V.
Ortsgruppe Karlsruhe
Obmann: Friedrich Helfers, Kriegsstr. 154

1934/35
-1935/36

Esperanto Asocio, Universala (UEA)
Internationales Esperanto-Amt, Genève
Delegierter: Friedrich Helfers, Kriegsstr. 154

1937
-1945/46

(ohne Eintrag)

1947

Esperanto-Gruppe Karlsruhe
1. Vors. Bues Ed., Khe., Georg Friedr. Str. 10
(jeden Dienstag Hebelschule)

1948

(Adressbuch nicht vorhanden)

1949

Esperanto-Gruppe Karlsruhe
1. Vors. Bues Eduard, Georg Friedr. Str. 10
jeden Mittwoch ab 20 Uhr
Kaffee Schuster, Am Stadtgarten 11

1950

(Adressbuch nicht vorhanden)

1951

Esperanto-Gruppe Karlsruhe
1. Vors. Bues Eduard, Georg Friedr. Str. 10
jeden Mittwoch ab 20 Uhr
Kaffee Schuster, Am Stadtgarten 11

1952
-1953

Esperanto-Gruppe Karlsruhe
1. Vors. Bues Eduard, Georg Friedrich Str. 10
jeden Mittwoch ab 20 Uhr
Gastst. "Trompeter von Säckingen" am Mühlburger Tor

1954

Esperanto-Gruppe Karlsruhe
1. Vors. Heinz Ldw., Weinbrennerstr. 27
jeden Mittwoch ab 20 Uhr
Gastst. "Trompeter von Säckingen" am Mühlburger Tor

1955

Esperanto-Gruppe Karlsruhe
1. Vors. Benno Bräuer, Reichenbachstr. (Neubau)
jeden Mittwoch ab 20 Uhr
Hotel Link

1956

(ohne Eintrag)

1957
-1959

Esperanto-Gruppe Karlsruhe
Konrad Hermann, Yorckstr. 64

1960
-1961

Esperanto-Gruppe Karlsruhe
Eberhard Liebergeld, Rintheimer Str. 76

1962
-1963

Esperanto-Gruppe Karlsruhe
Benno Bräuer, Durlach, Reichenbachstr. 21

1964

Esperanto-Gruppe Karlsruhe
Alois Liebergeld, Rintheimer Str. 78

1965
-1968

Esperanto-Gruppe Karlsruhe
Fellhauers Weinstube, Waldstr. 54

1969
-1978

(ohne Eintrag)

ab 1979

(Adressbuch enthält kein Vereinsregister mehr)

(Quelle: Stadtarchiv Karlsruhe)